Freitag, 25. Juli 2008

Es ist vollbracht

Ablaus, kräftiges Handgeklapper und frenetischer Beifall hallen durch alle Räume und das Internet.

Was für eine Leistung 2002 Km in 11 Wochen zu Fuß gelaufen.

Ich weiß das eigentlich alle Leute denen Tatjana von ihrem Vorhaben erzählte, sie ungläubig angesehen und auch mitleidig belächelt haben. Es schien nicht begreiflich, ja unfassbar zu sein. Selbst in den letzten Tagen sagte noch jemand:"Wann kommt sie denn nun zurück. Ich dachte sie wäre nur 2, 4 oder 6 Wochen unterwegs."

Dann kam die Vorbereitung. Da wurden vor einem Jahr die Karten befragt. Die ersten Pilgergegenstände bekam sie zu Weihnachten. Als letztes den Streitwagen mit den neuen Anbauten.

Dann wurde es ernst. Am 27. April kam der große Aufbruch. Der erste Pilgersegen in ihrer Gemeinde, die Verabschiedung von den Kindern, ihrer Mutter und Freunden. Tränenreich und immer noch zweifelnd, wie lange sie wohl durchhalten würde, aber mit den besten Wünschen von allen gingen die zwei Pilger guter Dinge ihren Weg.

Dann schon bald das erste mal Zelten in freier Wildbahn. Ich weiß nicht wer schlechter geschlafen hat, von uns. Von nun an lag das Handy immer in nächster Nähe.
Vor Uelzen dann schon der erste Schaden am Streitwagen. Da war sie noch keine 100 km gegangen und ich hätte sie in kürzester Zeit aufsammeln können. Aber es gab liebe, hilfreiche Mitmenschen an ihrem Wegesrand die ihr Hilfe anboten und Tatjana so ihren Weg fortsetzten konnte. Und so entfernte sie sich immer mehr.
Abends dann das Warten auf ihren Anruf um zu erfahren wie es ihr am Tag ergangen ist, wo und wie sie schlafen wird. Morgens dann nochmal ein Anruf wenn sie gezeltet hatte.
Dann Abends noch posten. Die neusten Nachrichten von den zwei Pilgern in den Blog stellen. Da haben wir, Fides, Natascha und ich keinen Tag verstreichen lassen um die Leser immer auf dem laufenden zu halten. Es wurde uns gedankt, denn es gab immer mehr Mitleser pro Tag.

Jetzt könnte ich sie in Köln ihrem Ziel auflesen und nach Hause holen. Aber leider hat gerade dieses Wochenende die Gerstenernte eingesetzt und so bekomme ich keinen freien Tag. Aber auch das Problem konnte gelöst werden, meine Schwester und ihr Mann werden sie zurück nach Hannover holen.

So wird auch die allerletzte Etappe ihres Pilgerweges nach 13 Wochen gut zu Ende gehen.

So brandet noch ein mal ein einzelner Ablaus auf und ich bedanke mich bei allen die dazu beigetragen haben um Tatjanas Traum zu erfüllen.

Nun nicht mehr laufen, laufen, laufen...


Was für eine Umstellung! Ab heute gehört das ausdauernde Laufen nun nicht mehr zu unserem Tagesablauf. Dafür steht das Plappermäulchen nicht still.

Es war schon lange an der Zeit, Gaby wiederzusehen, und wir haben viel zu bereden und die Themen rutschen eins ins andere.

Heute haben wir die Fotos von mir gemeinsam angesehen und Gaby hat Schlauchtrockentürme kennengelernt. Auf den Bildern kann man erkennen, wie lange ich unterwegs war. So war das Gras am Anfang der Reise noch kurz, manche Bäume hatten noch keine Blätter und der Raps stand noch lange vor der Blüte. Jetzt kann man schon Äpfel ernten, ich habe die ersten Brombeeren gekostet und überall blüht das indische Springkraut. Teilweise ist die Ernte schon im vollen Gange.

Anhand der Fotos sind wir einige Tage des Pilgerns durchgegangen und mir sind schon vergangene Dinge wieder eingefallen. Manchmal habe ich auch was fotografiert, zu dem ich nichts mehr weiß.

Wie geht es mir jetzt, wo ich tatsächlich angekommen bin?

Ich werde mich sicherlich verändert haben. Wie sehr, wird mir wahrscheinlich erst nach und nach bewusst, wenn ich wieder im alten Umfeld bin. Mit Familie, Freunden, Besitz, einem sicheren Dach über dem Kopf und dem Bewusstsein, am Abend einen Platz zum Schlafen zu haben. Aber auch einem Briefkasten, der geleert werden will, dem Computer, Telefon, Verpflichtungen usw.

Voller Freude steht mir die Aufgabe bevor meine Tagebuchaufzeichnungen als Grundlage für einen ausführlichen Pilgerbericht zu Hilfe zu ziehen. (Sagt man das so?)
Jedenfalls freue ich mich, angekommen zu sein. Bin auch stolz auf mich und dankbar, einen Lebenstraum verwirklicht zu haben. Wieviel ich im Laufe der drei Monate erlebt habe, werde ich wohl nur nach und nach ermessen.
Für eure Treue am Bloglesen möchte ich euch allen danken!
Wenn ihr mir schreiben wollt, ab Anfang nächster Woche bin ich wieder über email zu erreichen.
Meine Adresse: goldpoelle$gmx.de ($=@)
Ich freue mich wirklich von euch zu hören!
Ganz viele liebe Grüße und nochmal DANKE auch an die fleißigen Blogpfleger, die ich demnächst nun alle wiedersehe!
Es grüßen zwei Pilger guter Dinge
Tica und Tatjana

Donnerstag, 24. Juli 2008

Krönender Abschluss!


Der letzte Tag ihres persönlichen Pilgerweges, begann mit einem wunderschönen Frühstück, zusammen mit dem Pastor.
Wie vermutet kamen sie gegen Mittag in Köln an, wo Tatjana sich bei einem PANDORA Geschäft ein neuen Anhänger, für ihr Armband kaufte. Die Perle mit der Krone.
Die Zugfahrt und der kleine Fußmarsch in Richtung Gaby, klappte ohne weitere Probleme. Gaby kam ihnen auch ein paar Kilometer entgegen.

27,2 km waren es heute und rechneten sich zu guter Letzt auf die insgesamt gelaufenen
2002 km!!!
Wir sind stolz auf euch.


Nun sitzten sie quatschend in einer gemütlichen Runde und Tica versteht sich mit Gabys vier Katzen recht gut.
Morgen und Samstag werden beide noch mit Gaby verbringen. Am Sonntag werden sie mit dem Auto wieder nach Hause kutschiert.
Tatjana lässt ausrichten, dass sie sich bei Gelegenheit natürlich hier meldet.

Und somit kann ich mich auch im Namen von Natascha und Irk nur nochmal herzlich bedanken, dass ihr so fleißig mit gelesen und gefiebert habt. Drei Monate, die wir nicht so schnell vergessen werden. :)

Mittwoch, 23. Juli 2008

Kurz vor dem Ziel


Mit 33,8 km in den Beinen kamen Tatjana und Tica heute Nachmittag in der Pfarrkirche St. Hubertus in Köln-Brück unter. (www.st-hubertus-koeln-brueck.de)

Nach vielen Kilometern an der B55, der "Pilgerautobahn" entlang, strebte Mama eine Gemeinde an, wo sie ihr Zelt aufschlagen wollte.

Als sie auf den Hof vor der Pfarrkirche ankamen, trafen sie gleich auf den Pfarrer, der sich sehr über ihren Besuch freute. Er bestand darauf, dass sie für die Nacht ein festes Dach über dem Kopf haben und lud sie ein, im Archivzimmer zu schlafen, wo Tatjana sogar ein Bett zur Verfügung steht.

Schräg gegenüber der Pfarrgemeinde steht das Gasthaus "Em Hähnche" (www.emhaehnche.de), wo Mama mit dem Pfarrer und dem "Pfarr-Studenten" Michael draußen bei bestem Wetter zu Abend aß und sich super mit ihnen unterhalten konnte.
Das Brauhaus hat vor ein paar Jahren den Wetterhahn der Pfarrkirche nach einer Renovierung geschenkt bekommen und daher seinen Namen.
Der Pfarrer entschied, dass Tatjana noch ein Dom-Kölsch auf ihre Pilgerfahrt trinken müsste, "das sei wie Weihwasser".

Morgen bricht Mama nach Morgengebet und Frühstück zum Dom auf, dem Ziel ihrer Reise!
Gegen Mittag wird sie dort ankommen und dann noch ein wenig durch die Stadt schlendern, bevor sie mit dem Zug nach Euskirchen fahren wird.
Von dort aus sind es dann noch ein paar Kilometer zu Fuß nach Zülpich-Niederelvenich, wo sie Gaby besuchen wird.

Für Morgen werden wir noch einmal für sie bloggen, danach wird sich Mama dann wieder selber melden!

Dienstag, 22. Juli 2008

Ungemütliches Pilgerwetter


Von Denklingen führte es die beiden Pilger heute nach Verr bei Drabenderhöhe, über eine Strecke von 22,8 km.

Das Wetter spielte leider wieder nicht mit. Wo es hier in Hannover zumindest etwas Sonne gab, nieselte es bei Mama den ganzen Tag. Zudem war es weiter sehr kühl und die beiden haben gefroren.

Bei so einem Wetter tut es Tatjana besonders gut, wenn sie schon weiß, wo sie nachmittags unterkommen wird.
Vormittags hat sie mich deshalb, wie gestern, schon kontaktiert, dass ich Unterkünfte für sie "checke".
Das Haus Wald-Eck (www.haus-wald-eck.de/) machte dabei das Rennen: Es liegt in dem kleinen Örtchen Verr direkt am Wald und am Pilgerweg und beherbergt somit oft Pilger. Es gibt auch ein Pilgerbuch, was Mama besonders freut. Morgen früh wird sie sich dort eintragen.
Beim Gespräch mit dem Hausbesitzer stellte sich heraus, dass Tatjana und Tica von allen Pilgern, die bereits dort übernachteten, den bereits weitesten Weg hinter sich gebracht haben. Darauf wurde erstmal ein warmer Tee getrunken.

Den Tag über haben beide größtenteils die Radwegen genutzt. Nach tagelangem Niederschlag sind die unbefestigten Waldwanderwege nämlich unbegehbar.
Sie hat heute keine anderen Wanderer oder Pilger getroffen und sich unterhalten und ist auch nur durch kleine Orte gekommen.

Morgen steht die letzte Etappe an, bevor sie übermorgen voraussichtlich in Köln ankommen wird. Die Spitzen des Doms kann sie somit noch nicht sehen. Overath ist noch 14 Kilometer entfernt.
Sie hofft, dass es Morgen abend schon wieder trocken genug sein wird, dass sie für die Nacht noch einmal draußen zelten kann.

Montag, 21. Juli 2008

9 Bundesländer in 12 Wochen

22,6 km von Freudenberg über Friesenhagen nach Denklingen.
Dabei durchquerten die Pilger das 9. Bundesland auf ihrem Pilger Weg zu Fuß.


Heute morgen gab es ein Vegetarier Frühstück. Mit einer Sorte Scheibenkäse, ein wenig Obst, 6 Brötchen! und einer Tasse Tee. Nach dem Frühstück ging es nicht gleich los auf die Pilger Strecke, sondern zurück ins Bett kräfte sammeln. Als man sich nun kräftig genug fühlte ging es auf gut ausgeschilderten Wegen nach Friesenhagen. Auch musste Tatjana heute den Streitwagen wieder mal durch zerfurchte Waldwege ziehen. Gegen Mittag begann es dann zu regnen und die ohnehin schon kühlen Temperaturen fühlten sich gleich um ein paar Grad kühler an. Tatjana verzichtete auf eine Hose und ging im Rock weiter. Denn nasse Hosenbeine kühlen zusätzlich.

Das ist ihre Meinung, halt eine Frauen Erfahrung.


Denklinger-Hof.

In Denklingen suchte sie und fand auch recht schnell den Denklinger-Hof. Da aber ein Schild eine Mittagspause bis 16.30 verkündete ging sie erst mal im nahen Supermarkt einkaufen. Vor dem Einkauf placierte sie die frierende Tica und den Streitwagen in einem Bushäuschen, dass vor dem Regen Schutz bot. Dort aß Tatjana dann auch noch ein Stück Kuchen und trocknete Tica ab und setzte sie in ihre Daunen Weste. Gegen 17.00Uhr klingelte Tatjana am Denklinger-Hof mehrmals, bis ihr schließlich aufgeschlossen wurde. Zögerlich, ja schon fast wiederwillig, bekam Tatjana ein Zimmer.
Und das auch nur weil sie auf die Web-Seite hinwies, die Natascha Mittags schon rausgesucht und sie über dessen Inhalt informiert hatte.

Sonntag, 20. Juli 2008

Ein Stück mitgefahren

Heute morgen ging es von Netphen über Siegen nach Freudenberg. Eine Tagesetappe von 22 km.

Von Netphen ging sie auf Fahrradwegen nach Siegen. Dort aß sie bei einem Inder zu mittag. Dieses leckere Mal aus Suppe und Gemüsegericht hätte eigentlich nicht nur gut munden sollen, sondern auch ihre Laune aufhellen. Aber im Moment fällt ihr das voran kommen schwer. Es liegt am Wetter, an der Schwierigkeit abends eine Unterkunft zu finden und auch manchmal an den Menschen die ihr begegnen.
Nach dem Essen in Siegen suchte sie ihren Fahrradweg wieder auf, aber dieser bog alsbald in einen Wald ab. Dort traf sie auf eine nette Begleitung und sie unterhielten sich. Als dieser sie wieder verließ, weil ihre Wege sich trennten, und der Weg den Wald wieder verließ um an der Landstraße zu folgen, stellte sie fest das Freudenberg immer noch 11 km weit weck war. Sie waren mehr als eine Stunde gegangen für 1 km. Auch waren die Pilgerzeichen nicht mehr zu finden. Tatjana fragte nach dem Weg. Sie war richtig nur der Waldweg stimmte nicht so recht in den Plan. Sie gingen weiter. Nach einer viertel Stunde ohne Radweg auf der Landstraße hupte ein Auto neben ihr. Sie dachte an eine plumpe Anmache, aber es war der Herr den sie kurz zuvor nach dem Weg gefragt hatte. Er hatte seinen Kofferraum inzwischen geleert und bestand darauf sie nach Freudenberg zu fahren. Was auch gut war denn die Landstraße wurde kurze Zeit später vierspurig und stark befahren. In Freudenberg ging dann das Gesuche nach einer Unterkunft los. Sie hat bei dem kalten und regnerischen Wetter keine Lust wild zu zelten. Bei einem Pastor gab es nur einen Stempel und keine Unterkunft. Die Pensionen waren ausgebucht und so suchte und fand sie Unterschlupf in einem Hotel. Selbst Tica war dort willkommen und nahm sogleich das extra große Einzelbett in Beschlag. Bei Pilger Wein will sich den Schimanski im Fernsehen anschauen.

Samstag, 19. Juli 2008

Unsere glückliche Pilgerin

Verluste machten sie heute keine. Im Gegenteil, gleich am Anfang des Tages, lief ihnen die nette Pensionsfrau mit Regenschirm hinterher und reichte Tatjana die 5 €, die sie zu viel gezahlt hatte. Mit dem Gewinn, ging sie weiter, bis sie am Mittag in Irmgartseichen eine Pause auf dem Dorfplatz einlegte.
Heute ging es wie geplant an den höchten Punkt des Pilgerwegs, die geplante Anstrengung hatten sie allerdings nicht zu überstehen. Es war gar nicht schlimm.
Sie trafen auf eine nette Frau, namens Gaby, welche sie in ihr Haus zu einem Tee einlud, als es während des Gespräches anfing zu regnen.

Nach dem kurzen Schauer machten sie sich wieder auf den Weg, doch gegen Nachmittag überrachte Mama eine Hungerast. Sie war schwach und aß ganz langsam zwei Pick-Ups und zwei Scheiben Brot.
Es ging flott weiter und nur ein Schauer hielt sie kurz auf.

Beide laufen im Moment auf Radwegen, da ihnen die Wege besser gefallen. Tatjana zückte sogar mal wieder ihre Kamera, als ihr verblüffenderweise eine Hirschkuh (Foto) mit zwei Kälbern den Weg strich. Mama redete mit ihr und als sie über den Rothaarsteig ging, traf sie auf noch eine Hirschkuh. Noch nie zuvor, hatte sie einen Hirsch live gesehen, geschweige denn 5 m vor ihr.
Sie durfte nochmal ihre Kamera rauskramen, diesmal legte sie ihr Handy zur Größenvorstellung neben eine Riesennacktschnecke.

In Nepthen klingelte sie bei zwei Pensionen doch es hieß beidesmal, dass kein Zimmer frei sei. Ob das wirklich stimmte, glaubte Tatjana nicht, zogte aber trotzdem weiter durch den Ort.
Auf einem kleinen Berg erblickte sie das Jugend- und Wanderhaus, wo eine kleine Feier stieg. Doch dieses bietete auch keine Möglichkeit, zur Übernachtung. Ein Mann, der das Gespräch mitbekommen hatte, sah nicht ein, dass sie weiter suchen muss, da sie schließlich ein Wanderhaus sind. Er war richitg sauer und eine Disskusion zwischen den beiden entstand. Es wurde ihr ein Bolzplatz angeboten, aber Tatjana lehte dankend ab, weil es nicht mal eine Bank gab und ihr die Umgebung nicht gefiel.

Also ging sie zurück und fand einen Reitverein mit zugehöriger Kneipe. Dort fragte sie an und bekam nach einem kurzen Missverständig einen Schuppen für die Nacht, mit großem Dach und Hanfballen, die sie sich zusammen schob und nun kuschelig mit ihrem Schlafsack und der Luftmatratze schlafen geht. Sie ist hier willkommen, das macht sie sehr glücklich. Insgesamt gingen beide heute 27,2 km.

Freitag, 18. Juli 2008

Abendessen in der Badewanne


Tatjana ließ den heutigen Tag in der Badewanne ausklingen. Nach einem kleinen Snack rief sie mich planschend an.

Diesen Komfort ermöglicht ihr eine Pension in Ewersbach (auch auf der Karte von gestern zu entdecken), wo sie heute nach 29 km ankam.

Es war den ganzen Tag über ungemütlich... regnerisch und kühl..
Die beiden machten wenig Pausen, um warm zu bleiben.

Um kurz nach neun begannen sie heute ihre Tagesetappe. Zu diesem Zeitpunkt war Mama schon einmal kurz mit Tica draußen, hat ganz in Ruhe gefrühstückt und Tagebuch geschrieben.

In einem Ort hat Mama gegen Mittag eingekauft und Pommes gegessen.

Tica ist heute den ganzen Tag gelaufen. Es ging durch Wälder und über Felder und immer schön bergauf und bergab.. es war sehr anstrengend und die Wege sollen zum Teil sehr schlecht gewesen sein.

Der höchste Anstieg des Weges steht ihnen jetzt doch erst morgen bevor. Vier Kilometer lang geht es auf etwas über 500m hoch.
Bis ca. 50 km vor Köln geht es noch so bergig weiter.

Die Pension nutzt Mama noch, um heute mal wieder Wäsche zu waschen.

Blick auf Ewersbach

Donnerstag, 17. Juli 2008

Ein Auf und Ab

Zurück aus dem Urlaub, nach dem Sonne tanken, melde ich mich wieder.

Die heutige Strecke war ziemlich anstrengen für unsere beiden Pilger.
Sie schaute einmal in Marburg vorbei und dann ging es zweimal über die Lahnberge. Doch hinter denen geht es hügelig weiter und sie suchten sich frühzeitig eine Unterkunft, da Tatjana am späten Nachmittag so etwas wie eine Fieberschwäche überfiel.
Morgen plant sie den höchsten Punkt des Pilgerweges zu erklimmen. Bis zu 500 m soll es da hochgehen.

Nach 24,6 km Anstrengung, kamen sie in einem Dorfgemeinschaftshaus von Diedenhausen unter. Diese Pilgerherberge taucht gar nicht im Pilgerbuch auf, sie hatten also Glück gehabt, dass sie ein netter Herr das kleine, gemütlich Haus aufgeschlossen hat.

Auch ging es heute zum Tierarzt. Der war allerdings nicht anwesend, aber eine Arzthelferin konnte Tatjana Flohmittel geben und Tica bekam gleich die eine Kralle geschnitten.

Tatjana hat sich eine kleine, blaue Jakobspilgermuschel aus Ton zugelegt, die sie nun allzeit um den Hals trägt.
Ein neues Buch, kaufte sie sich auch, auf das sie sich heute noch stürzen möchte.

Sie beschließt außerdem auf dem restlichen Weg, der noch vor ihr liegt, öfters mal in Gasthöfen unterzukommen, sollte es keine Pilgerherbergen geben. Der Grund ist, dass es ihr gut geht, wenn sie in warmen Zimmern mit ihrer Luftmatratze auch mal mehr Platz hat.
Sicher hat Tica auch nichts dagegen.

Am Telefon sagte sie, dass sie von Veganerin nun auf Vegetarien umgesprungen ist. Sie ist unterwegs gerne Käse. Auch die besonderen Sorten, wie Harzer, Ziegen- oder Schimmelkäse. Das schmeckt ihr gut, aber besonders vermisst sie auch die Gemüsesuppen.
Klar, ihre schmecken ja auch immer fabelhaft.



Unten wird der Pilgerweg von Marburg bis Köln gezeigt, wo Diedenhausen auch eingezeichnet ist.

Für eine größere Ansicht:
http://www.jakobus-info.de/jakobuspilger/denklingen5.jpg

Mittwoch, 16. Juli 2008

Schröck

Heute ging es von Stadt-Allendorf über Kirchhain und Kleinseelheim nach Schröck.
Der 23 km lange Marsch begann bei schönem Wetter im Gemeindehaus in Stadt-Allendorf mit der Verabschiedung durch den Pfarrer. Ihr 2. Frühstück nahm sie dann in Kirchhain in einem kleinen gemütlichen Teeladen ein. So liebe voll wie der Teeladen eingerichtet war, wurde Tatjana auch der Tee zubereitet und serviert. Nach der genussreichen Pause zog es die Pilger nach Kleinseelheim in die dortige Jakobus Kirche.


http://www.kirchhain.de/see_klein.htm

Dort setzte sie sich in die letzte Bankreihe gleich neben der Türe. Das Wetter war schlechter geworden, es regnete. Nach einer Weile, gegen 17.00 Uhr kamen einige Leute in die Kirche. Eine Küsterin, ein Glöckner und andere Personen. Der Glöckner verrichtete seine arbeit und ließ die Glocken gut 10 Minuten läuten. Mit der Küsterin kam Tatjana ins Gespräch und nach mehr als einer Stunde ging es weiter Richtung Schröck. Nach wenigen Minuten bei leichtem Regen hörte es auf und die Sonne schien wieder.
Wenn Engel Reisen scheint schnell die Sonne.
In Schröck suchte sie das Gemeindehaus auf und musste aber erst mal warten, da der Pfarrer gerade eine Messe hielt. Gegen 20.00 Uhr hatte er Zeit und hieß Tatjana und Tica in seiner Gemeinde willkommen. Sie übernachten im Haus auf einem Feldbett oder der Luftmatratze.

Dienstag, 15. Juli 2008

Begegnung mit einem Waldschrat

Von Trutzhain nach Stadt-Allendorf waren es 33 km.

Nachdem der Pfarrer Tatjana fotografiert ( für das Gemeindeblatt ) und sie noch mal ihre Adressen ausgetauscht hatten zogen die Pilger los. Bei schönstem Sonnenwetter ging es durch Ziegenhain, Treysa Richtung Momberg. Hier war ein Steiler Weg angekündigt und so entschloss sich Tatjana durch einen Wald zu gehen. Was nicht die bessere Wahl war. Denn die Waldarbeiter hatten den Waldweg in unwegsames Gelände verwandelt. Tiefe Furchen mit Matsch und Wasser gefüllt erschwerten ihr vor ran kommen. Der Streitwagen kippte um und musste neu beladen werden. Später erreichte sie eine Wasserquelle aus der 90 Liter/Minute sprudelt. Hier traf sie auf den Waldschrat. Sie kamen ins Gespräch und er verriet ihr das er nur das Quellwasser trinke und Brennnesseln esse. Er verriet Tatjana auch das sie nur an der Landstraße hätte weiter gehen müssen und nicht durch den Wald, was ein Umweg von 3 km sei.
In Stadt-Allendorf hat sie ihr Zelt im Gemeindehaus Garten aufgeschlagen. Sie kann aber wie die letzten Nächte auch das Gemeindezimmer und die Sanitären Anlagen benutzen. Aber alle haben eines gemein, es gibt nur kaltes Wasser an einem Waschbecken.
Nach dem langen Tag heute, sie kam erst gegen 19.30 Uhr dort an, wollte sie früh schlafen gehen. Morgen könnte sie den Elisabeth Pfad in Marburg beenden.

Montag, 14. Juli 2008

Wallfahrtskirche Maria Hilf

Von Mörshausen nach Trutzhain bei Ziegenhain waren es 28,6 km.

Bei Bewölkung und kühlen Temperaturen ging sie heute durch Homberg und Frielendorf. In Homberg auf dem Marktplatz kaufte sie ein neues Ladegerät für ihr Handy in einem türkischem Mischwarenladen. In Frielendorf ihre Lebensmittel. Erst wollte sie auf einem Campingplatz übernachten, aber da es erst 15.00 Uhr war entschloss sie sich weiterzugehen zur Wallfahrtskirche Maria Hilf in Trutzhain.


www.maria-hilf-trutzhain.de

Hier wurden beide sehr freundlich Empfangen. Nach einem Rundgang durch das Gemeindehaus, führte man sie zu ihrer Schlafstätte. Ein Dreieckzelt mit einem gepflasterten Boden. In dem das E als Zeichen des Elisabeth Pfad eingearbeitet ist. Tatjana fühlte sich gleich wie zu Hause. Hier schläft sie nun auf einem Feldbett mit zusätzlichen Decken.

Sonntag, 13. Juli 2008

Mörshausen

Von Spangenberg nach Mörshausen waren es 24,5 km.

Heute erreichte mich eine SMS und ein kurzer Anruf. Ihr Akku ist fast leer und sie hat keinen Strom zum aufladen. Ein mal ist das Ladegerät defekt und sie hat keinen Strom in der Schutzhütte in der sie übernachtet.
Aber ansonsten war sie guter Dinge. Denn der Weg den sie wählte, war ein Radweg der in der Nähe des Pilger Pfades verläuft. Er ist für Fahrradfahrer und Fußgänger mit Anhänger geeignet. Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite. Angenehme Temperaturen und ein leichter Wind unterstützten ihr Vorankommen. In der Schutzhütte die sie heute bewohnt hat sie fließendes Wasser und eine Toilette. Ein bescheidender Komfort den Tatjana zu schätzen weiß.

Morgen in Homberg wird sie versuchen ein neues Ladegerät zu kaufen.

Samstag, 12. Juli 2008

Spangenberg


Von Waldkappel nach Spangenberg waren es 23,8 km.

Nach den ersten Kilometern war ein Reifen des Streitwagen platt. Ursache dieses mal war ein defektes Luftventil. Nach Bischofferode fing es zu regnen an und sie suchte Unterschlupf in einer Schutzhütte. Dort fand sich dann auch ein 80 jähriger Walker mit einem 11 Jahre alten Terrier ein, der ihr den weiteren Weg genau beschrieb. Da sie die Fahrrad taugliche Umleitung gehen musste. An der Pfieffe gab es eine Pumpe an der sie ihre matschigen Sandalen und Füße säuberte. Die Wege sind so abgelegen das sie wiederholt Hasen und Rehe zu Gesicht bekam. Leider ist der Elisabeth Pfad auch nicht so gut ausgeschildert, dass sie heute wieder einen kleinen Umweg ( Verlaufen kann man nicht sagen ) in kauf nehmen musste. Das Wetter beschreibt Tatjana heute eher als nass und kühl. Sie ist aber glücklich und wie jeden Abend sind beide auch müde.

PS: Es gibt wieder ein besonderes Ereignis, dieses ist der 100 ste Eintrag in diesem Block.

Freitag, 11. Juli 2008

Ein freundlicher Tag

Von Lüderbach ging es 28,5 km nach Waldkappel in das dortige Kirchen Gemeinschaftshaus.

Morgens hatte sie gleich mit einem Platten zu kämpfen, der noch vom letzten Mal mit verursacht wurde. Da Tatjana den letzten Platten im Freien reparieren musste war Dreck mit in den Mantel gekommen und hatte nun den Schlauch auf ein neues beschädigt. Im Gemeinschaftshaus in Lüderbach hat sie den Mantel ausgewaschen und den Schlauch gleich mit. Leider zeigen sich nun auch mal wieder Abnutzungen an den Mänteln, so das bald auch hier neue aufgezogen werden müssen. Mittags hat es gut eine Stunde geregnet. Diese Zeit verbrachte sie unter einer Brücke. Es kam dann noch eine Gruppe von 10 Radfahren dazu und so wurde es ihr auch nicht langweilig. Auf ihrem Weg begegnete sie dann noch Wilhelm einen 86 jährigen rüstigen Rentner den sie nach Einkaufsmöglichkeiten fragte. Die Kirchen auf dem Elisabeth Pfad sind alle offen oder es gibt hinweise wo man einen Schlüssel bekommen kann. So auch die in Waldkappel. In den Kirchen liegen Pilger Bücher aus in denen auch rege Eintragungen vorgenommen werden. Im Gemeinschaftshaus der Gemeinde gibt es eine einfache Einrichtung (nur kaltes fließendes Wasser) und einen Büchertisch von dem man sich für einen Euro bedienen kann. Auch scheinen die Menschen am Elisabeth Pfad freundlicher zu sein und auch Tica wird herzlicher begrüßt und ohne Umstände mit aufgenommen.
Tatjana hatte den ganzen Tag über gute Laune und hat sich mit selbst gesungenen Lidern unterhalten. Tica hat das lecken an ihrer Pfote wieder eingestellt und ist auch guter Dinge.

Donnerstag, 10. Juli 2008

Ehrenrude nach Lüderbach

23km von Spichra nach Lüderbach.
Da es morgens beim Aufwachen geregnet hat blieb Tatjana erst mal liegen. Auf dem Sportplatz in Spichra wurde dann gefrühstückt. In Creuzburg wurden die Vorräte aufgefrischt und sie bekamen Wasser von einem älteren Herren geschenkt. Der ihr aber Kuchen und andere Dinge angeboten hat. In der Mittagspause wurde das Zelt getrocknet und um16 Uhr die Werra überquert.
Dann kam sie durch Lüderbach sah sich die Kirche an und trug sich in das ausliegende Pilger Buch ein. Dann ging es weiter. Um 17.00 Uhr bekam ich dann einen Hilferuf: Habe mich verlaufen, wo bin ich, wo muss ich hin? Nach schnellem suchen auf der Karte und im Internet beschloss sie weiterzugehen und zu hoffen das jemand ortskundiges vorbeikommt. Das geschah dann auch und da sie feststellte, dass sie im Kreis gegangen war beschloss sie nach Lüderbach ins Dorfgemeinschaftshaus neben einer offenen Kirche zu ziehen. Da schläft sie nun trocken in einem großen Zimmer.
Tica hat sich an der Pfote verletzt und schleckt daran rum. Hoffen wir mal das es nichts ernstes ist.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Spichra


Vom Bodelschwinghhof nach Spichra waren es heute 30,4 km. Dieses Stück Weges gestaltete sich abwechslungsreich und Tatjana gefällt auch die Landschaft sehr gut.
Nach einer ruhigen Nacht und vielen schönen Begebenheiten auf dem Bodelschwinghhof ging es nach und durch Eisenach. Dort zur Mittagszeit gab es Bratkartoffel mit Ei und einen reichhaltigen Salat. Unterwegs hat sie auch wieder einen Fahrradwanderer getroffen. Er fährt 4 Wochen durch Deutschland. Und auch eine Pilgerin die allerdings wieder entgegen Tatjanas Richtung ging. Auch in der Kirche von Spichra hat Tatjana neue Einträge von Pilgern gefunden die kurz vor ihr dort waren.
Es scheint jetzt wo die Ferien beginnen wird es voller auf den Wanderwegen in Deutschland.
Heute Nacht wird Tatjana wieder Zelten. Auf einem felsigen Untergrund nahe der Werra.
Aber sie hat ja jetzt eine dicke Luftmatratze.
Der Ökumenische Pilgerweg geht morgen nun zu Ende und Tica, Tatjana und der Streitwagen ziehen dann über alte Pfade auf dem Elisabethpfad nach Marburg.


Es sieht auf der Karte so aus als wäre sie mitten in Deutschland.

Dienstag, 8. Juli 2008

Auf dem Bodelschwinghhof


Heute Morgen fror Tatjana das erste Mal deim Frühstücken am Zelt. In der Nacht war ihr warm und auch bei früheren kalten Nächten fror sie morgens sonst nie. Es war sehr bedeckt und der Wind war kalt.

Noch bevor sie aufbrach, kam eine Pilgerin vorbei gelaufen. Karin setzte sich für ein paar Minuten und Mama und sie unterhielten sich sehr nett. Dann wurde es ihr aber zu kalt und sie zog weiter, sie kam aus Gotha und pilgerte somit in die entgegengesetzte Richtung.

30 Minuten brauchten Mamas Füße, bis sie nach dem Aufbruch wieder warm waren.
In Gotha konnte sie sehr gut einkaufen und versorgte sich mit frischen Bionahrungsmitteln.
Den Tag über schauerte es leider mehrfach, Mama wurde jedoch erfreulicherweise nie richtig klatschnass.

Auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz traf Mama auf einen Schäfer, der 550 Schafe unterhält. Sie quatschten ein bisschen.

Bei Regen kamen beide heute Abend nach 26 Tageskilometern auf dem Bodelschwinghhof (www.bodelschwinghhof.de) in Mechterstädt an.

Auf dem Hof leben geistig und körperlich behinderte Menschen. Der Verein Bodelschwingh-Hof Mechterstädt ist Mitglied des Diakonischen Werkes.
Tatjana bewohnt mit Tica ein Therapiezimmer im Erdgeschoss. Der Wagen darf im Flur stehen.
Nach zwei Tagen Wildzelten hat Mama sich wieder sehr auf ein ausgiebiges heißes Duschen gefreut.

Montag, 7. Juli 2008

Erfurt


Zuvor kurz was von mir: Mir ist oft gar nicht bewusst, wieviele Besucher hier täglich vorbeischauen und gespannt auf Tatjanas neueste Berichte warten. Ich schaue immer ganz ungläubig auf den Counter. Schade, dass es zum Teil Probleme beim Kommentieren gibt!

Heute zeltet Tatjana mal wieder wild. Bis zur Herberge hat sie es leider nicht mehr geschafft.
Nach 27,5 km ließ sie sich zwischen Grabsleben und Tüttleben am Wächsbrunnen nieder, das liegt ca. 7 km vor Gotha.

An ihrer Schlafstelle von heute Morgen haben Tica und Tatjana noch einen Fuchs beobachten können, der Ticas volle Aufmerksamkeit genoss. Tatjana schaute mit ihr aber sicher aus dem Innern des Zeltes durchs Fenster, was der Fuchs so macht.

Morgens kamen beide nach Erfurt (das Foto zeigt die Krämerbrücke), der nächsten größeren Stadt auf ihrer Tour. Leider war das Wetter heute wieder eher ungemütlich, kühl mit Gegenwind und gelegentlichen Schauern. Auch sonst liebt Tatjana das Städtedurchqueren ja nicht und so war es wieder ein anstrengender Tag.
Im Supermarkt hat sie sich einen Liter Vanille-Sojamilch gekauft, auf die sie mal wieder Appetit hatte.
In einem Fahrradladen haben ihre Reifen mal wieder gut Luft bekommen. So kostenlos wie die ist .. heutzutage viiiel günstiger als Sprit. ;)

Sonntag, 6. Juli 2008

Dankbarkeit und Urlaub

Vormittags, knappe 2 Stunden, ging Tica auf Hasenjagd.
Alles begann, als Tica einen Hasen erblickte und schwubs, war sie weg. Aber sie kam nicht wieder, nach einigen Rufen und Pfiffen, machte Tatjana sich Sorgen und irrte hin und her. Bald trafen beide wieder aufeinander. Tica wedelnd und Tatjana heilfroh! Nach dem kleinen Schrecken, brauchten beide erstmal eine Pause.

In Ollendorf, läuteten um 14 Uhr die Kirchenglocken zum Gottesdienst. Das ließen beide sich nicht zweimal sagen und nutzten diese Gelegenheit zum Verschnaufen. Sie waren herzlich willkommen, in einer kleinen netten Runde, von alt bis jung mit einem netten Pfarrer Herr Bräutigam. Der Gottesdienst dauerte nicht lange. Die Predigt hatte den Schwerpunkt "Dankbarkeit und Urlaub", welche Tatjana sehr gut gefiel. Als sie hörte, dass der nächste Gottesdienst erst wieder im August sei, musste sie innerlich grinsen.

Unglaublich, was sie für ein Glück hatte.

Als Tatjana nun in Kerspleben auf einem Wiesenweg ihr Zelt aufgeschlagen hatte, fing es an zu Regnen und beide krochen ins Zelt. Sie wollte nicht bis nach Erfurt ins Augustina Kloster, da dort keine Hunde erlaubt sind. Also zelten sie wieder wild.

Hoffen wir morgen auf einen Tag, mit weniger Unruhe.

Leuchtende Ballons

Von Rudersdorf nach Stedten sind es gerademal 18,2 km. Aber da Tatjana beim Frühstück mit dem Pfarrer sich Zeit ließ und dann noch am Abend einem bestimmten Erlebnis teilnehmen wollte, war es für sie in Ordnung. Die Pilgerwege verlangen von Tatjana im Moment jede Menge Kraft und Konzentration. Es liegen Faust große Steine auf dem Weg. Da der Streitwagen darüber poltert drohte er wohl einige male umzukippen. Ansonsten geht es durch alte Obstalleen. Sehr zum Gefallen von Tica.
In Stedten wurde sie von Frau Abschlag empfangen und mit eigenen Hühner- sowie Wachteleiern reich beschenkt. Übernachtet haben Tatjana und Tica in der Kirche.

Eine Himmelslichterkette zum 5-jährigen Jubiläum des Ökumenischen Pilgerweges soll am Abend um 22 Uhr beginnen. Auch Tatjana und Tica haben wohl einen Ballon steigen lassen.


http://www.oekumenischerpilgerweg.de/download/schriften/Andacht.pdf

Auffrischung des Pilgersegens

Am Freitag ging es von Roßbach nach Rudersdorf, 30 km über den ökumenischen Pilgerweg. Auf diesen natur Wegen hat sich der Streitwagen einen schleichenden Platten eingefangen. Tatjana hat ihn in ihrer Mittagspause repariert und konnte dann weiter ziehen. In Rudersdorf kam sie in einem Pfarrhaus unter. Die Übernachtung war ein Genuss. Das Zimmer ist gemütlich eingerichtet und am nächsten morgen gab es auch noch ein gutes Frühstück mit dem Pfarrer. Sie erhielt auch einen weiteren Pilgersegen.

Donnerstag, 3. Juli 2008

Von Roßbach nach Roßbach

Heute ging es von Roßbach 22 km nach Roßbach.

Nicht das ihr denkt Tatjana ist im Kreis gegangen. Das eine, der Start, liegt zwischen Merseburg und Freyburg und der Zielort liegt einen Kilometer vor Naumburg.

Nach einem Morgenbad im See und einem guten und günstigen Frühstück zog es Tatjana und Tica weiter. Es gibt dort viele Weinberge und einen dieser Hindernisse musste sie überwinden. Die anderen ist sie umwandert. Der Aufstieg ging seicht und gefahrfrei. Aber der Abstieg ging über Serpentinen ins Tal. Auf diesem holprigen Weg kippte ihr Streitwagen um. Es ist aber nichts schlimmeres passiert.
Ihr Weg führte also über Freyburg. Dort gab es zum Mittag thailändisch. Leider hat sich Tatjana eine schlechte Garküche ausgesucht. Es schmeckte ihr nicht! Ihr Gemüse Döner war versalzen.

Am Nachmittag überholte sie einen Pferdefuhrwerk. Das Zugpferd, ein Kaltblüter, ging so langsam das Tatjana mit ihm Schritt halten konnte. Der Kutscher der eine Gruppe Rentner durch die Gegend fuhr und ihnen seine Weisheiten kund tun wollte wurde alsbald mürrisch und schlecht auf seine Verfolger zu sprechen. Denn der kleine Pilgerzug hinter dem Fuhrwerk beschäftigte die Rentner schnell mehr als ihm lieb war. Er hielt an und der Pilgerzug überholte und enteilte dem Fuhrwerk.


In Roßbach angekommen suchte sie das Michaelis Haus auf. Wurde dort aber zögerlich aufgenommen. Erst suchte man draußen, wegen Tica, eine Möglichkeit der Übernachtung. Dann kündigten sich aber Gewitter an und so erhielten Tica mit Tatjana zum Schutz Einzug in den Tischtennis Raum.

Wünschen wir ihnen eine ruhige Nacht, denn den Termin! für ihr Frühstück wurde auf 7.15 festgesetzt.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Badetag

Heute ging es von Merseburg nach Roßbach an den Hassesee einem Freizeitsee mit Campingplatz. ( www.hassesee.de )

Am Morgen in der Kirche wurde sie von quietschenden Türen geweckt. Ohne zu sehen wer dort unten hin und her ging, verhielt sie sich ganz ruhig auf der Galerie. Sie hatte ein schlechtes Gewissen ob Tica überhaupt in die Kirche durfte. Sie brach deshalb früh auf. Gab den Schlüssel für die Kirche beim Bäcker wieder ab, kaufte sich Brötchen und Kuchen ( zum Mittag ). Auf einer nahen Bank nahm sie Platz und genoss die morgen kühle und das Leben auf den Straßen. Mittag machte sie Pause an einem schön gelegenem See und nutzte die Gelegenheit zum erfrischenden Bad. Nach 19,3 km kam sie an den Hassesee. Dort schlug sie Nachtlager gegen 18.00 Uhr auf. Es gibt mehrere Essens Möglichkeiten, die ein reichhaltiges Angebot vorhalten, auch für Tatjana und Tica. Inzwischen hat sie sich noch mal im See gebadet, warm geduscht und Wäsche gewaschen.

Ein Gruß von der Pilgerin









Hoffe mal für das Bild bekomme ich keinen Ärger mit Ihr

Dienstag, 1. Juli 2008

Der "31.6."

Auch ohne Weckdienst wachte Mama heute Morgen schon um halb 7 auf. Erholt und wieder ganz frisch fühlte sie sich noch nicht. Leipzig war einfach zu anstrengend. So blieb sie dann noch eine Stunde im Zelt liegen und frühstückte noch vor dem Aufbruch, was sie sonst nicht macht.

Eigentlich hatte sie geplant, nur bis zu einem Campingplatz in der Nähe zu laufen und dort den Tag zu verbringen und sich erstmal richtig auszuruhen. Doch leider fand sie den Weg nicht, und als sie sich auf der Karte wiederfand, ware sie schon zu weit entfernt.

Also sollte sie wohl weitergehen - und es lohnte sich: Der folgende Weg war wunderschön. Es ging den ganzen Tag durch keinen Ort, immer durch die Natur und immer mal wieder etwas Schatten. Es baten sich sehr schöne Pausenplätze und so wurde die Mittagspause mal wieder 2 Stunden lang.

Der Weg führte an Kiesteichen vorbei und Mama ließ es sich natürlich nicht nehmen, bei dem Wetter, sich darin etwas abzukühlen. Auch Tica durfte sich erfrischen - nur hatte Mama zur Belohnung kein Schwimmfutter dabei.

Für die Nacht hatten beide Merseburg (roter Pfeil) angezielt. Bis um 6 Uhr hatte Mama die Möglichkeit, sich den Schlüssel für die Kirche bei einem Bäcker abzuholen. Das schaffte sie auch und so nächtigen sie heute nach 23,7 km in einer Kirche, mit Blick auf den Altar auf einer Empore.
Es ist schön ruhig, aber etwas kühl.

Morgen geht es dann wieder ganz erfrischt weiter!
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zum Titel: Tatjana hat mir erzählt, dass sie heute den ganzen Tag dachte, dass wir den 31.6. hätten. Putzig, oder? ;)