Montag, 30. Juni 2008

Leipzig

Heute morgen hab ich Tatjana wecken dürfen. Um 6.30 Uhr so ihr Wunsch sollte ich sie anrufen. Aus dem Traum gerissen, in dem sie eine erfolgreiche, starke Frau war, setzte sie zum Spurt auf Leipzig an. 36,3 km durch eine Stadt mit ihren ganzen Hindernissen und Autoverkehr war Stress pur für beide Pilger. Wobei Tica die meiste Zeit gefahren ist. Aber auch das ist für einen kleinen Hund keine Erleichterung.
Mittag gab es bei einem Türken. Humus und ein Salat wie sie es aus Linden gewohnt ist und schätzt. Ihr Wasservorrat füllte sie bei den Wasserwerken auf. Nicht weil sie so viel benötigt, sonder einfach nur weil sie auf ihrem Weg lagen.
Die Nacht verbringt sie nun an der Luppe zwischen Deich und Flusslauf. Wecken brauche ich sie morgen nicht. Sie möchte ausschlafen und meldet sich dann.

Der Weg durch Leipzig, einer Großstadt, muss nicht wirklich zu einen Pilgerweg gehören.
So das Fazit von Tatjana.

Nachtrag zum gestrigen Abend: Sie fand keine Pilgerherberge und auch niemanden der sie zu sich einlud das Fußballspiel Deutschland : Spanien mit ihm zu sehen.
Hat sie ja auch nichts verpasst.

Sonntag, 29. Juni 2008

Mittag mit Ringelnatz


Machern, 26km Tagespensum sind geschafft.

Es war wieder ein warmer Tag der den beiden Pilgern und besonders Tica die Kräfte raubte.
Auf ihrem Weg traf Tatjana auf einen älteren Herrn mit Hund der Schafgabe erntete. Da zu gesellte sich ein Reitersmann zu dem auch ein Hund gehörte. Die kleine Gruppe unterhielt sich während einer Pause bevor jeder wieder seiner Wege zog.

In Wurzen gab es zum Mittag Klöße und Gemüse. Wurzen ist die Geburtsstadt von Ringelnatz ( Bild Ringelnatzbrunnen )


Tatjana hatte bis 20.00 Uhr noch keinen Platz zum Schlafen oder Fußball schauen gefunden. Aber sie klang optimistisch das sie noch beides finden wird.

Samstag, 28. Juni 2008

Auf einer Fähre die Elbe überquert

Nach 33,8 Kilometern sind Tatjana und Tica heute in Börln angekommen. Sie wurden sehr nett aufgenommen und kommen wieder in einem Pfarrgarten mit "sehr schöner Atmosphäre" unter.

In Zeithain sind unsere zwei Pilger mit Uwe und Marina zur neuen Etappe aufgebrochen. Erst nach 28 km trennten sie sich in Dahlen wieder, wo das Pilgerpaar eine Jugendherberge anvisierte.

Ihre neuen Schuhe laufen sich gut. Nach 8 km kamen sie heute Morgen durch den niedrigsten Ort Sachsens, Zschepa, wo zum Teil immer noch Folgen des Hochwassers sichtbar sind. Von dort überquerten die beiden auf einer Fähre die Elbe.

Den Tag über war es bedeckt und warm. Es hat nur sehr wenig und leicht geregnet, so dass Tatjana nicht mal ihre Regenjacke auspacken brauchte.

In ihrer heutigen Unterkunft hat Mama einen Wasserkocher zur Verfügung, welch ein Luxus. Sie pflückte sich Kamillenblätter und kochte sich einen Kamillentee. Mit dem sitzt sie jetzt im Pfarrgarten und lässt den Tag ausklingen.

Freitag, 27. Juni 2008

Sehr gutes Pilgerwetter

Heute waren Tatjana und Tica sehr lange unterwegs. Das fast perfekte Pilgerwetter führte dazu, dass die beiden kaum Pausen brauchten. Es war bewölkt und dadurch angenehm kühl und nur ab und zu etwas windig.

Dafür ging es aber die meiste Zeit auf Asphalt an der B98 entlang. Mama traf mal wieder auf Mitpilger; Uwe und Marina sind heute in Großenhain gestartet. In diesem Ort hat Mama sich eine neue Luftmatratze gekauft, ein Blasebalg dazu und ein neues Paar Adidas-Sandalen, die sie bereits schon angefangen hat einzulaufen.

Tatjana hatte heute mal wieder Appetit auf Ei, was sicher auch Tica freute. Sie sprach einen Mann an einem Hof in Glaubitz an, ob er ihr welche verkaufen könnte. Thomas, der ursprünglich aus Minden kommt, verkauft aber keine Eier. Er verschenkt sie.

Mit 10 Eiern im Gepäck kamen die zwei nach 35,1 km glücklich und hungrig in Zeithain an, wo auch Uwe und Marina einkehrten.
Dort zelten unsere Pilger heute im Pfarrgarten. Zum Abendessen gab es Rührei für zwei.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Das einsame Schloßfräulein


Nach dem Fußballspiel und einer ruhigen Nacht im Amenhaus sind beide frohen Mutes gegen 8.00 Uhr aufgebrochen. Bei super Pilger Wetter ( Sonne mit kühlendem Wind ) ging es über Köningsbrück bis nach Schönfeld vor den Toren Dresdens. Die 24 km wurden nur von einer längeren Pause in Königsbrück unterbrochen. Ursache für die Pause war die erwähnte defekte Luftmatratze die in einem Outdoorladen erneuert werden sollte. Aber der Inhaber und Tatjana fanden nicht zusammen. Er machte seinen Laden nicht zur angegebenen Zeit auf.

Aber das ist nicht so schlimm da die beiden Pilger nun Herrschaftlich nächtigen. Sie haben Quartier im Zauberschloß Schönfeld bezogen.
Ganz allein ohne Gefolge ( es wurde ihr nur aufgeschlossen und das nötigste gezeigt ) ruhen sie nun zu Nacht in einem einfachen Lager.

Unterschlupf

Da bis jetzt keiner von den Mädels gepostet hat mache ich das eben mal.

Nach einer kühlen und rutschigen Nacht (was am neuen Schlafsack und der wieder defekten Luftmatratze vom Dänischen Bettenlager lag) ist sie gestern durch Kamenz gekommen. Unterschlupf zum schlafen fanden beide nach 21 km in einem Amenlager in Reichenau. Ein Haus für Pilger und auch eine Art Museum. Tatjana war die einzige Pilgerin in der Unterkunft. Auf ihre Frage ob es eine Möglichkeit gibt um Fußball zu schauen, wurde sie von der Verwalterin privat eingeladen.

Auf ihren gestrigen Weg überraschte sie ein Gewitter. In einer Schutzhütte (Ihren Schutzengeln sei Dank) fanden sie vor den heftigen Regenfällen Unterschlupf. Auch schlug ein Blitz in ihrer Nähe ein und Äste fielen auf das Dach der Schutzhütte. Leider gab es keine Sitzgelegenheit und so musste das Gewitter "ausgestanden" werden. Ein Mountainbiker kam nass zu ihr in den Unterstand. Sie unterhielten sich angeregt und so ging auch diese Prüfung gut aus.

Dienstag, 24. Juni 2008

Die ersten Pilgerbekanntschaften


Leider hat Mama die letzte Nacht nicht sehr gut geschlafen und am Handy schien sie ganz schön müde.

Bei einem erneut heißen Tag heute lief sie 20 km nach Dürrwicknitz, einem winzigen Dorf, in dem sie im Garten einer Herberge zelten.

Auf ihrem Weg hat Tatjana heute das erste Mal Bekanntschaft mit anderen Pilgern gemacht. Thomas und seine Frau Anja laufen auch auf dem Jakobsweg und mit ihnen konnte sich Mama ein wenig austauschen.
Sie liefen ein Stück zusammen, trennten sich dann aber wieder. Trotzdem trafen sie sich im Laufe des Tages häufiger, wenn einer mal wieder eine Pause aufgrund der Hitze machte. Am Wegesrand hat Tatjana viele Süßkirschen gesehen.

In dem Gebiet, wo die beiden im Moment unterwegs sind, leben viele Sorben. Die Region ist sozusagen zweisprachig. Neben Deutsch kann man die Hinweise auch auf Sorbisch lesen.

Laut Mamas Beobachtungen scheinen viele Katholiken dort zu wohnen. Sie hat viele Heiligenbilder, zum Teil golden verziert, gesehen.

Das Foto zeigt ein Ortsschild bei Bautzen, in Deutsch und Sorbisch.


Montag, 23. Juni 2008

Als Pilger erkannt


Es war heute ein schöner und langer Weg.
Nach 35 km sind die beiden nun kurz hinter Bautzen auf einem Wildwechsel angekommen.
Das ist ein Trampelpfad für Tiere.

Tatjana hat einen Sonnenbrand, konnte sich noch keine neue Sonnencreme kaufen. In Bautzen (Bild) hat sie heute Falafel gegessen und wurde als Pilger erkannt, was sie natürlich sehr Stolz machte.

Es erreichten mich zwei SMS, deshalb nur dieser knappe Bericht.

Sonntag, 22. Juni 2008

Es geht weiter!

Nach zwei Wochen Zwischenstopp in Görlitz, bei dem Tatjana viele Besuche bei Verwandten und Freunden machte, ging ihre Pilgertour heute weiter.

Es ist schon ziemlich lange her, dass ich das letzte Mal für euch gebloggt habe und ich muss mich erstmal wieder eingewöhnen...

Tatjana hatte einen sehr guten Start. Mit ihrem Tagespensum von 23,8 km ist sie sehr zufrieden und es wären auch schon wieder ein paar Kilometer mehr drin gewesen.
Das Wetter war etwas zu gut - zu heiß.

Um 10 Uhr gingen beide in Görlitz los und starteten damit ihre Reise auf dem ökumenischen Pilgerweg, auch als Jakobsweg bekannt.

Zwei Stunden später machten sie anderthalb Stunden Pause am Königshainer Schloss.
Als sie wieder aufbrachen war es allerdings so heiß, dass sie beim nächsten Biergarten für einen weiteren Stopp hielten. Dort lernte Tatjana eine Gruppe Radfahrer kennen, mit denen sie sich sehr nett unterhielt.

Auf die neue Sonnenmilch, die sich Mama in Görlitz gekauft hat, reagiert sie leider allergisch.
Sie will sich so bald wie möglich eine andere kaufen.

In Melaune suchten beide eine Pilgerherberge auf. Mama und Tica sind dort die einzigen Gäste. Sie sind gemütlich in einer kleinen Pilgerwohnung unterm Dach untergekommen.
Mama hatte sich zwar sehr auf den Austausch mit anderen Pilgern gefreut, aber die trifft sie sicherlich noch!

Auch in Melaune zogen heute Gewitter vorüber, aber da waren die beiden Pilger bereits sicher in ihrer Herberge.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Tage mit Irk

Seit Montag ist Irk in der Stadt und wir genießen die gemeinsame Zeit.
Dazu gehören reichlich Spaziergänge in der Stadt mit offiziellem Führer und auch ohne. Heute waren wir im Tierpark und in der Obermühle, dann wieder Altstadt und ein Besuch.
Mit Wiebke habe ich gestern telefoniert und sie hat mir gesagt, dass einige von euch Schwierigkeiten haben, in meinen Blog zum Kommentieren zu kommen. Sie sagt mir, dass aber alle in Gedanken bei mir sind. Dafür möchte ich mich gleich mal wieder bedanken.
Am Samstag wird Irk zurück nach Hannover fahren und ich möchte meine Pilgertour am Sonntag fortsetzen. Heute habe ich schon neue Literatur gekauft und freue mich auch schon wieder auf den Weg.
In Görlitz sieht man hin und wieder Pilger und ich freue mich auf sie!

Bis später und danke für eure Treue!

Tatjana in Begleitung von Irk und Tica aus dem Internetcafe

Mittwoch, 11. Juni 2008

Gruß aus Görlitz

Hallo ihr Lieben!

Endlich kann ich euch selbst mal wieder ein paar Zeilen schicken. Wieder sitze ich im Internetcafe, ohne Tica diesmal und ich weiß auch schon, wo ich heute abend schlafe ;-)

Der letzte Tag vor Görlitz war noch wirklich schön. Ich bin ja recht früh aufgebrochen, habe im nächsten Ort auf einem Fahrradrastplatz gefrühstückt und erfrischend gebadet, wie Irk ja schon erzählt hat. Dann führte mich mein Weg sehr abwechslungsreich weiter. Die Neiße konnte ich nicht mehr so oft sehen, ich kam durch Wälder und durch Alleen. Mittags war ich in Rothenburg, schon recht früh und ich bin zu einem schnellen Essen eingekehrt. Ok, der Vormittag ist mir nicht mehr so im Gedächnis, aber am Nachmittag, als ich die Kulturinsel Einsiedel hinter mir gelassen hatte und einen weiteren Wald durchquert, sprach mich ein Radfahrer an, der mich am Vortag schon weit südlicher getroffen hatte. Wir kamen ins Gespräch, während er sein Rad neben mir herschob. Die Fußballmeisterschaft fiel mir wieder ein und ich fragte ihn, welches Spiel heute wohl sei? "Deutschland-Polen"
Wie ein Blitz durchzuckte es mich! Ich bin wochenlang die Grenze gelaufen, Polen fest im Blick und nun, heute abend, dieses Spiel! Das muss ich sehen! Ich hab ernsthaft überlegt ein Pensionszimmer zu nehmen, damit ich das Spiel sehen kann, aber ein Blick in mein Portemonaie zeigte, dass nur noch 25 Euro drin sind. Das wird dann wohl nichts...
So lief ich immer weiter, es musste ja später werden, weil der Anpfiff ja auch erst später war. Das Ortseingangsschild Görlitz lies ich hinter mir, aber es war noch gnadenlos ländlich. Ein Straßendorf, da brauchte ich mir keine Gedanken machen, dass es keinen Platz mehr für mich geben würde. Dann hilt ein Auto in einer Grundstückseinfahrt und es stiegen zwei junge Männer aus. Ich sprach sie spontan an: "Ich suche einen Platz für mein Zelt und einen Platz vor dem Fernseher für das Länderspiel!" Na, geklappt hats, könnt ihr euch das vorstellen?
Bei Thomas und seiner Familie konnte ich das Zelt in Ober Neundorf aufstellen und zum Fußballgucken sind wir dann nach Zodel gefahren, zum Andy. Mit Micha habe ich mich eine ganze Zeit sehr nett unterhalten und drei tolle Familien erlebt. Das public viewing im Pavillon im Garten hinterm Haus war einfach klasse, na ja, und auch das Spiel verlief ja ganz nach unseren Wünschen!

Am nächsten Morgen hatte ich meine Sachen schon um 7.20 Uhr gepackt. Und könnt ihr euch vorstellen? Nachts hat es ca. eine Stunde geregnet. Und ich war in Görlitz, also bin ich trocken hingekommen!!!!
Die Straße nach Görlitz rein war die schwierigste Strecke der ganzen Tour. Fast durchgehend im Verkehr ohne Fuß-oder Radweg. Egal, es war früh und die wenigsten Autos kamen mir entgegen.
Um halb zehn war ich auf der Berlinerstraße und habe ein Frühstück für mich und Tica bestellt. Von dort aus habe ich Klaus im Garten erreicht und mich, wieder die Neiße entlang, auf den Weg in den Garten nach Weinhübel gemacht. Es war nun unvermeidlich, ich komme an! So habe ich mich unterwegs noch ein paarmal ansprechen lassen und die Zeit verging. Aber pünktlich zum Mittagessen war ich dann da.
Der Tag klang ruhig aus. Wir sind wieder zurück nach Görlitz gelaufen, in die Wohnung und ich schlief mal wieder im Bett.

Dienstag konnten wir einiges erledigen. Nun habe ich morgen nur noch einen Friseurtermin, mache noch die eine oder andere Besorgung und bisschen Post, was so anliegt. Mit Karola bin ich den ganzen Tag zusammen, was sehr schön ist. Wir verstehen uns prima! Nachmittags habe ich einen zweiten kleinen Sateliten, die Isa, Karolas Enkeltochter. Auch wir verstehen uns prima. Das macht mir viel Spaß mit ihr, wir schwimmen, plantschen, spielen und unterhalten uns.

Jo, heute gegen Abend habe ich meine alte Freundin Iris wiedergetroffen und wir sind durch die Görlitzer Parks spaziert. Eine Begegnung, die mein Herz sehr erfreut hat. Es stehen auch noch einige Besuche aus, auf die ich mich auch freue, aber erstmal bin ich angekommen, kann man sagen. Der Rest folgt nach und nach...

Danke für eure Treue hier im Blog und wenn ich Gelegenheit habe, komme ich wieder. Vor dem übernächsten Wochenende werde ich nicht weiterlaufen, aber geplant ist die Weiterführung der Tour auf jeden Fall.

Viele liebe Grüße von hier aus!
Tica und Tatjana

Montag, 9. Juni 2008

42. Tag


Bis hierhin waren es heute 15,8 km und insgesamt ist sie 1127 km gegangen. Jetzt wird sie sich bei lieben Verwandten ausruhen und pflegen.
Das fing schon mit einem erholsamen Bad im Swimmingpool im Garten an. Aber nicht nur Tatjana pflegt sich sonder auch der Streitwagen wurde gereinigt. Denn der Überrollrahmen setzt Rost an und muss gestrichen werden. Auch soll der Sturz der Reifen kontrolliert werden. Obwohl Tatjana im Moment keine Abnutzung der Reifen erkennen kann.

In den nächsten 2 Wochen wird hier nicht mehr jeden Tag gepostet, aber Tatjana sucht nach einer Möglichkeit um mal wieder selber zu posten und um sich bei euch Lesern zu bedanken. Auch will sie ihre Eindrücke gern persönlich mitteilen.

Sonntag, 8. Juni 2008

40. und 41 Tag

Gestern gab es keinen Anruf oder SMS Gruß. Gründe sind kein oder nur ein polnisches Netz. Aber keine Nachrichten, sind auch keine schlechten Nachrichten.

Dann heute Morgen eine erste SMS. "Habe im Wald gezeltet. Bin gegen mittag in Rothenburg, rufe von dort an und gestern 32,5 km zurück gelegt. Um 5.00 Uhr hat mich der Förster geweckt."

Ups....was da passiert? Empfängt man so früh schon Gäste im Wald?

Der Förster war nicht der einzige Gast der Tatjana den geruhsamen Schlaf geraubt hat. Er wollte sie auch nur darauf aufmerksam machen, das sie kein Feuer entfachen darf. Gegen ihr zelten hatte er nichts einzuwenden und wünschte ihr noch einen schönen Tag.

Die anderen Gäste die Tatjana und Tica die Nacht über besuchten waren eine Rotte Wildschweine und dann kamen noch "blökende" Hirsche vorbei. Alle ganz friedlich aber eben geräuschvoll. Tica war die ganze Zeit zwar wachsam und aufgeregt, wer da wohl um das Zelt schleicht, hat aber keinen Laut von sich gegeben.

Ist halt ein intelligenter Hund!

Und noch eine kleine, nette Begebenheit hat sie mir im Telefonat erzählt. Sie hatte einen netten, ruhigen und abgelegenen Zugang zur Neiße gefunden um ihr Frühbad zu nehmen. Also holte sie ihre Seife, Handtuch und Zahnputzzeug. Wieder an der Neiße zog sie sich aus, und tat was Frau so baden und Körperreinigung nennt. Als sie fast fertig war und nur noch Zähne putzen angesagt, stellte sie fest, das gar keine Enten mehr in der Nähe waren, die sie vorher noch gesehen hatte. Beim absuchen der anderen Uferseite sah sie dann den Angler. Er musste sie die ganze Zeit beobachtet haben. Sie grüßte freundlich rüber, um zu testen ob er sie wirklich beobachtete und der freundliche Mann grüßte ebenso freundlich zurück.
Tatjana zog sich dann in ruhe an und winkte zum Abschied und wieder wurde ihr Gruß erwidert.

Angler haben es doch gut oder?

Samstag, 7. Juni 2008

Unterwegs auf dem eigenen Pilgerweg...

Station nach den ersten 550 Kilometern machte Tatjana Hoppe in Burg Stargard Station. Jetzt ist die 45-Jährige bereits wieder auf dem Weg nach Görlitz.





So sah der Artikel in der Zeitung aus Burg Stargard vom 25./26. Mai 2008 aus. Er wurde von Herrn Dirk Schroeder verfasst, der auch das Foto schoss.
Er erreichte mich per Post von Familie Lips.

Artikel zum lesen anklicken

Freitag, 6. Juni 2008

Auf dem Glockenhof

Heute bin ich mal wieder selbst an der Tastatur. Ich bin auf dem Glockenhof:
www.glockenhof.net
Eigentlich war es erst 17 Uhr und auch erst 27,7km unter den Sohlen, aber der Glockenhof kam mir recht. Und es ist sehr schön hier. Nicht nur eine frisch gemähte Wiese bekam ich zum Zelten angeboten, sondern auch das Angebot zu telefonieren und auch, ihr seht es selbst, zu bloggen.
Nachher werde ich noch duschen können und bekomme auch noch eine Führung über den Hof, mit den anderen Gästen, die hier auf dem Hof im Zimmer untergekommen sind. Also wird es ein geselliger Abend, was mich sehr freut!

Der Tag war sowieso sehr schön. Bis ca. 10 Uhr schien wieder die volle Sonne, sodass ich mich durchwärmen konnte. Dann zogen Wolken auf und der Wind begleitete uns durch den Tag.
Heute Nacht habe ich wieder viel geträumt, wie schon die drei Nächte davor, und es war wieder sehr emotional. Das zog sich über den Vormittag. Mal pfiff oder sang ich ein Lied, durchströmt von Glücksgefühlen, dann wurde ich wieder sehr melancholisch und traurig, ganz unvorbereitet. Ich habe mich durch diese Stimmungen und Gefühle tragen lassen und meine Füße führten mich immer weiter.

Der Radler, der gestern bei der 1000km-Marke mit mir angestoßen hat, hatte einen MP3-Player im Ohr. Ich fragte ihn verwundert danach und er sagte: "Es ist sonst so langweilig!"
Da war es halb drei und er hatte schon fast 90km geradelt. Ich kann immer noch meinen Gedanken nachgehen. Mir wird das nie langweilig. Ok, solange ich laufe. Wenn ich Pause mache suche ich mir schon eine Beschäftigung. Lesen meist, oder schreiben. Viel Zeit brauche ich auch für die Organisation meiner paar Sachen. Da muss alles wieder seinen Platz finden. Ordnung ist im Moment das halbe Leben.

Heute früh hat mir in Forst eine Dame aus einer Gartensparte Trinkwasser gegeben. So komme ich immer wieder ins Gespräch.

Nun bin ich bald in Görlitz. So langebin ich schon unterwegs und dann soll die erste Rutsche schon bald rum sein.

Ach ja, ich habe den Ziegenhof Wolfsschlucht besucht und aus einer Quelle hier gleich in der Nähe getrunken. Heute fühle ich mich wieder sehr gesegnet und Tica ist auch glücklich!

Dann melde ich mich wohl erst wieder aus Görlitz. Und schaut euch die tolle Seite über den gastfreundlichen Glockenhof an!

Viele liebe Grüße
Tatjana garselbst nebst Tica

Donnerstag, 5. Juni 2008

39. Tag

Ja, die 1000 km sind voll!

Heute machten beide viele kleine Pausen zwischen durch. Es war bedeckt und ziemlich einsam. Sie sahen wieder einen Grünspecht und Tatjana hatte Lieder auf den Lippen.
Sie traf in Grießen auf einen Radler, mit dem sie sich unterhielt und mit ihren Trinkpullen anstoßen. Er fragte, wo ihr Rad sei und war sehr verblüfft, als er hörte, sie würden zu Fuß gehen!

Jetzt sind Tatjana und Tica nach 32,2 km in Forst und Tatjana möchte noch in ihrem Buch lesen. Tagebuch hat sie heute ab und zu auch wieder viel geschrieben.
Morgen geht es dann morgens nochmal weiter am Neißedamm entlang und mittags ewentuell durch den Wald, bis in die Nähe von Bad Muskau.
Am Montag werden beide in Görlitz erwartet, wo sie bei Karola unterkommen. Noch 100 km bis dahin.

Also, auf gehts!

Ein Tag mit Ereignissen

Ein Tag mit ein paar runden Zahlen kündigt sich an!!!

Wir konnten heute den 500 Besucher in dem Blog: Zwei Pilger guter Dinge begrüßen.

Und was viel wichtiger ist.

Heute überschreiten die zwei Pilger die 1000 km Grenze!!!

Mittwoch, 4. Juni 2008

38. Tag

Bis 20.00 Uhr sind beide heute mit 35,5 km in den Beinen durch Guben (Pfeil auf Karte) gegangen und zelten nun wild am Neißedamm. Ab Mittag verfolgen sie den Damm und mit kleinem Bedauern gibt es doch einen Deich nebendran..
Mittags waren sie mal wieder Essen, aus dem einfachen Grund, dass Tatjana dringen wieder ihr Handy aufladen wollte. Und so gab es ein sehr leckeres "Bauernfrühstück".

Auch ein See lag nachmittags auf ihrer heutigen Tagesetappe. Eine schöne Badestelle, zum Erfrischen und Waschen.
Sie liefen durch eine Allee und entdeckten einen Grünspecht. In Guben, flog etwas kleines blaues durch die Luft. Ein Eisvogel, was Tatjana stahlen ließ. Sie kann immer mal wieder nach Polen rüber schauen, da die Neiße nicht allzu breit ist.

Sie hatten sich erhofft gegen 4 Uhr einen Campingplatz zu beziehen, aber den, den sie vorfanden, war noch gar nicht richitg bewirtschaftet und so ganz alleine auf einem riesen Platz, wollten sie nicht übernachten.
Morgen soll es fast bis nach Forst gehen, wo im näheren Umfeld aber auch kein Campingplatz sein wird, sie sich also auf eine weitere "Wildzelten"-Nacht einzustellen haben.

Dienstag, 3. Juni 2008

Harmonie bei Familie Blümel

Gute Laune war heute Tatjanas ständiger Begleiter!

Am gestrigen Ruhetag, traf sie auf ein nettes Ehepaar mit zwei Pudeln. Herr und Frau Blümel waren sehr angetan von den beiden und hielten es für eine Selbstverständlichkeit einen Schlafplatz in ihrem Garten zu spenden. Dieses Angebot nahmen sie dankend an.
Heute blieben sie noch zum Mittagessen, was sehr lecker schmeckte. Man konnte sich mit beiden sehr gut unterhalten, es war eine schöne Atmosphäre und Tatjana lernte sogar die Tochter und die Enkelin kennen.

Und trotzdem zog es beide weiter.Nun sind sie nach 29 km in Eisenhüttenstadt eingetroffen. Morgen geht es an der Neiße entlang, worauf sich beide schon sehr freuen. Ihr Zähler geht wieder.

Na dann scheint ja alles soweit im grünen Bereich!

37. Tag

Heute sind sie nun weiter gezogen.
Nach dem Frühstück ging es über Groß Lindow, Brieskow-Finkenheerd und Vogelsang Richtung Eisenhüttenstadt. Nach 29 km stellt sie ihr Zelt auf einer geschützten Wiese auf.

Es gab nette Begegnungen an einem alten Kanal, an dem der Weg sehr schön ist. Sie sah viele Fische im Wasser schwimmen. Eine Frau sprach sie bei einer Pause an. Erkundigte sich was sie da mache und lud sie dann zu sich nach Hause ein. Dort unterhielten sie sich gut und es wurde auch für ihr leibliches Wohl gesorgt. Mittagessen und eine neue Plastikflasche mit Wasser, ihre "Solardusche" hat sie verloren.
Morgen sind es dann nur noch wenige km an der Oder oder besser auf dem Oderdeich.

Der unruhe Tag

Gestern sind Tatjana und Tica nochmal mit der bahn nach Frankfurt Oder gefahren. Sie waren unter anderem in einem Internet Cafe, haben Lebensmittel eingekauft und die neue Luftmatratze umgetauscht. Sie hielt genau 5 Tage danach war sie platt. Jetzt hat sie die gleiche wieder und sie hat schon eine Nacht gehalten.

Während dieser Zeit wurde an ihrem Streitwagen die Bereifung erneuert. Rund laufen die Räder, nur der Sturz scheint immer noch nicht zu stimmen. Sie hat die Räder selbst eingebaut und dann den Wagen gewaschen. Dabei stellte sie fest das der Tacho verstellt war.

Am späten Nachmittag wollte sie sich noch mal erfrischen, in dem See, an dem der Camping Platz gelegen ist. Um Abends dann in Ruhe eine kleine Flasche Wein auf mein Wohl zu trinken und in Gedanken bei uns zu sein.

Sonntag, 1. Juni 2008

Die 5. Woche hat begonnen

Die 5. Woche hat begonnen und es war / ist kein erfolgreicher Start in diese Woche.

Nach dem sie heute morgen über schöne und gelegentlich auch mit Bäumen besetzte Wegen bis Frankfurt Oder gekommen ist, sollte der Tag weniger schön enden.
In Frankfurt Oder gab es einen Türken bei dem sie ihr Mittagessen einnahm. Es gab Spinat Borek, der wie zu Hause auf der Limmerstraße schmeckte.
Höhre ich da Heimweh?
Danach ging es zum Campingplatz Helenesee. Aber auf dem durfte sie wegen Tika nicht bleiben. Da am Sonntag viele Ausflügler am See badeten und sie mit dem Abreiseverkehr nun über eine belebte enge Straße musste, war das weder für sie noch Tika sehr angenehm. Sie ist nun in Müllrose auf dem Campingplatz. Dieser ist sandig und der Baumbewuchs besteht hauptsächlich aus Kiefern. Man kann sich vorm Zelt nicht richtig aufhalten und auch Tika bringt viel Sand mit ins Zelt. Außerdem ist er recht teuer aber es gibt fließend warmes Wasser. Heute sind sie 35 km
gewandert und waren fast bis 20.00 Uhr unterwegs. Tatjana hörte sich sehr frustriert über ihre Lage und den Campingplatz an.

Morgen legen sie einen ruhe Tag ein.

Ihr Streitwagen streikt mal wieder.
Ihre Reifen sind abgenutzt, von abgefahren kann man wohl nicht sprechen. Daher fährt sie morgen nach Frankfurt Oder zurück um neue Mäntel zu holen. Es gibt auch eine Auto - Fahrradwerkstatt in Müllrose, die sie auch um Hilfe bitten wird.
Aber ob die ihre Fahrradmäntel da haben?

Ihre Glücks Engel werden es schon richten.